Leitidee
Restorative Justice ist in Ländern wie Australien, Neuseeland, den USA und Kanada ein fester Begriff, für den es im Deutschen keine so recht passende Übersetzung gibt. Auch der fachliche Diskurs darüber ist im deutschen Sprachraum noch weitgehend unbekannt. Was damit gemeint ist, wird vielleicht am Beispiel des Täter-Opfer-Ausgleichs am ehesten deutlich: Die Verursacher_in in die Pflicht nehmen, dem Opfer Hilfe anbieten und darüber ein Stück weit den sozialen Frieden wiederherstellen, der durch eine Straftat aus dem Gleichgewicht geraten ist. Eine Straftat wird dabei nicht nur als eine Verletzung des Rechts gesehen, sondern auch als Verletzungen von Menschen und Beziehungen. Der Ansatz der Restorative Justice findet sich in der pädagogischen Praxis darüber hinaus im Bereich des Familienrates (Family Group Conference), der Gesprächskreise (Talking Circles) und der Gemeinschaftskonferenzen wieder. Hier begegnen sich bereits bekannte Themenbereiche wie Gruppenarbeit, ein systemischer Ansatz, konfrontative Pädagogik, Mediation und Opferhilfe. Dennoch ist Restorative Justice mehr als eine reine Technik. Zentrale Fragen sind „Welche Beziehung wurde verletzt?“, „Wer muss Verantwortung übernehmen?“ und „Welche Aufgaben können die Mitglieder der Gemeinschaft dabei übernehmen?“. Für diese Grundhaltung will das Seminar den Blick weiten und die Gedanken der Teilnehmer_innen anregen.
Themen
Methoden
Workshop mit Vortrag, Gruppenarbeit und Gruppendiskussion, Erfahrungsbasiertes Lernen, Einsatz von Kurzfilmen
Dozent_innen | Dr. Oliver Jacob Dipl. Pädagoge, Mediator, Vermittler im Strafverfahren (Leitung) Annett Zupke (M. A.) Amerikanistik, Russistik und Deutsch als Fremdsprache, CNCV-zertifizierte Trainerin für gewaltfreie Kommunikation, Mediatorin (Leitung) |
Seminarzeiten | Mo/Di: 10.12.-11.12.2018 (10.00-17.00 Uhr) |
Ansprechpartner_in | Karin Schwarz schwarz@ash-berlin.eu Tel.: 030/99 245 - 331 |
Anmeldeschluss | 19.11.2018 |