Täter-Opfer-Ausgleich – ein Instrument des Friedens im Wandel der Zeit

Es ist ein besonderes Jahr für den Täter-Opfer-Ausgleich in Deutschland: Vor genau 30 Jahren wurde auf Beschluss von Bundestag und Bundesregierung das Servicebüro für Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktschlichtung (TOA-Servicebüro) des DBH e. V. eingerichtet.

Als bundesweit agierende Zentralstelle steht das TOA-Servicebüro für die vermehrte, fachgerechte und deutschlandweite Anwendung der Mediation in Strafsachen und anderen Konfliktvermittlungspraktiken im Sinne einer Restorative Justice. Dabei bedeutet vermehrt eine bundesweit flächendeckende Anwendung in allen geeigneten Fällen. Fachgerecht bedeutet Mindeststandards für die Vermittlungsarbeit festzulegen, Mitarbeiter:innen der Einrichtungen entsprechend auszubilden, die Vermittlungspraxis zu überprüfen und weiterzuentwickeln sowie die Verbindung zur außerhalb des Strafrechts agierenden Konfliktvermittlung zu vertiefen. Es leistet damit einen einzigartigen Beitrag zur Förderung des sozialen Friedens.

Mit Blick auf den Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) gibt es im Bundesland Nordrhein-Westfalen ein weiteres Jubiläum zu feiern. Im Jahr 1996 wurden die Fachstellen für den Täter-Opfer-Ausgleich im Erwachsenenbereich gegründet, um die praktische Umsetzung des TOA zu gewährleisten.

Somit sind es nun 26 Jahre, in denen sich der TOA an die Betroffenen und Verantwortlichen einer Straftat wendet, mit dem Ziel, den Rechtsfrieden und sozialen Frieden wiederherzustellen. Mit viel Engagement und Idealismus werden im TOA bis heute Konflikte aufgearbeitet und die betroffenen Menschen, ihre Bedürfnisse, Wünsche, Verletzungen und erlittene Schäden in den Mittelpunkt gestellt und Wiedergutmachung ermöglicht.

Zu diesem feierlichen Anlass veranstalten die Jubilare einen Fachtag für geladene Gäste und weitere fachlich interessierte Personen.

Programm

09:30 Uhr         Empfang

10:00 Uhr        Grußworte und Einführung in die Veranstaltung von

• Dr. Michael Gebauer

Leiter des Referats Jugendstrafrecht; Täter-Opfer-Ausgleich, Bundesministerium der Justiz

• Sylke Batke-Anskinewitsch

Leiterin des Referats Jugendstrafrecht, Jugendschutz, Soziale Dienste der Justiz, Kriminologie, Kriminalprävention und Statistiken, Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen

• Jee Aei Lee (Videobotschaft)

Crime Prevention and Criminal Justice Officer, United Nations Office on Drugs and Crime

• Tim Chapman (Videobotschaft)

Präsident, European Forum for Restorative Justice

• Dorothee Wahner

Vorstandsmitglied, BAG TOA e. V.

• Daniel Wolter

Geschäftsführer, DBH e. V.

• Christoph Willms

Leitung des TOA-Servicebüros, DBH e. V.

10:30 Uhr        Interaktive Einheit                      

10:40 Uhr        Kreisgespräch mit Wegbereiter- & begleiter:innen des TOA-(Servicebüros)

• Gerd Delattre

ehem. Leiter des TOA-Servicebüros, Vorstandsmitglied Tatausgleich & Konsens e. V.

• Prof. Dr. Arthur Hartmann

Mitbegründer der TOA-Statistik, Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (IPoS) der HfÖ Bremen

• Veronika Hillenstedt

Trainerin des TOA-Servicebüros, ehem. Geschäftsführerin des Konfliktschlichtung e. V., Oldenburg

• Prof. em. Dr. Hans-Jürgen Kerner

Ehrenpräsident des DBH e. V., Institut für Kriminologie der Universität Tübingen

• Erich Marks

Ehem. Geschäftsführer des DBH e. V., Geschäftsführer des Deutschen Präventionstages (DPT)

• Dr. Wolfram Schädler

Bundesanwalt a. D., Opferanwalt

• Michael Wandrey

Ehem. Projekt Handschlag, KOMPASS-Institut für Fortbildung und Praxisberatung/Hilfe zur Selbsthilfe gGmbH

• Moderation: Christoph Willms, TOA-Servicebüro des DBH e. V.

12:00 Uhr         Erfrischungspause

12:15 Uhr        Vortrag (Rückblick):

„Wie der Täter-Opfer-Ausgleich in das deutsche Strafrecht gelangte: Vom Setzling zum jungen Baum“

          Prof. em. Dr. Dieter Rössner

Philipps-Universität Marburg

12:45 Uhr        Mittagessen

13:45 Uhr        Verleihung des Theo A.-Awards 2022 für besonderes Engagement und Verdienste in der deutschen Restorative Justice-Praxis                  

14:15 Uhr        Impulsvorträge (Innovationen und Ausblicke I/II):

1. Perspektive NRW:

• „TOA aus der Haft heraus: Bericht über ein Projekt des Justizministeriums NRW in Zusammenarbeit mit dem freien Träger Die Brücke e.V.“

Franz Bergschneider

Abteilungsleiter der TOA-Fachstellen Dortmund, Gelsenkirchen und Duisburg, Die Brücke Dortmund e.V.

• „Dialoghaus Opferhilfe Duisburg“

Dr. Silke Fiedeler

Projektleiterin Ausgleich Rhein-Ruhr, Fachstelle für TOA in Duisburg, Die Brücke Dortmund e.V.

2. Perspektive Landesgesetzgebung:

• „Verbindlichkeit in der Ausgestaltung des TOA und anderer Wiedergutmachungsdienste – können Landesgesetze helfen? Ein Blick auf das Gesetz zur ambulanten Resozialisierung und zum Opferschutz in Schleswig-Holstein (ResOG SH)“

Jo Tein

Referatsleiter Ambulante Soziale Dienste der Justiz, Freie Straffälligenhilfe und Therapieunterbringung, Ministerium für Justiz und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein

15:15 Uhr         Erfrischungspause

15:30 Uhr         Impulsvorträge (Innovationen und Ausblicke II/II):

3. Perspektive Bundesgesetzgebung:

• „Rechtliche Perspektive zur weiteren Etablierung von Restorative Justice auf Bundesebene“

Prof. Dr. Bernd-Dieter Meier

Leibniz Universität Hannover

4. Europäische Perspektive:

• „European and international perspectives on the further development of RJ”

Laura Hein

Policy Officer, European Forum for Restorative Justice e. V.

16:30 Uhr        Interaktive Einheit                      

16:45 Uhr        Ausblick

17:00 Uhr        Veranstaltungsende

Veranstaltungsbegleitend:

• Infostand des TOA-Servicebüros
• TOA-Bodenzeitung
• NRW-Ausstellung: Testimonials von Betroffenen

Tagungsort

Die Veranstaltung findet statt im

Brückenforum Bonn – Zentrum für Kultur & Event

Friedrich-Breuer-Straße 17

53225 Bonn-Beul

www.brueckenforum.de

Kosten

Die Teilnahme ist kostenlos und nur nach Anmeldung und erhaltener Anmeldebestätigung vom TOA-Servicebüro möglich.

Anmeldung

Eine verbindliche Anmeldung ist bis Donnerstag, den 15. September 2022 über die Website des TOA-Servicebüros möglich: https://www.toa-servicebuero.de/fortbildung/seminare.

Bitte beachten Sie: Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

Veranstalter

TOA-Servicebüro des DBH e. V. (in Kooperation mit den TOA-Projekten NRW)

Aachener Straße 1064

50858 Köln

Bei inhaltlichen und organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an:

Telefon:            (0221) 94 86 51 22 oder

E-Mail:             info@toa-servicebuero.de

Website:           www.toa-servicebuero.de

Weitere Informationen finden Sie in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen:

www.toa-servicebuero.de/agb.