NK: Corona-Krise als Ursache häuslicher Gewalt?

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Dass aufgrund der 'Corona-Krise' Ereignisse 'häuslicher Gewalt' zugenommen haben, erscheint bereits auf den ersten Blick naheliegend und geht (bzw. ging) in der TOA.Praxis bereits mit ersten Interventionen einher (z. B. speziellen Informationsaktionen für die Betroffenen).* In der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Neue Kriminalpolitik (NK) entwirft Marius Riebel nun ein differenziertes Bild von der "Corona-Krise als Ursache häuslicher Gewalt", das beim noch besseren Verstehen dieser bzw. möglicher Zusammenhänge helfen kann:

"Dem Autor ist aufgefallen, dass die Berichterstattung und der gesetzliche Diskurs zum Thema dazu neigen, das Phänomen in Gänze mit einem konzentrierten Beisammensein von Partner*innen und sozialer Isolation von Familien in Folge der erlassenen Kontaktbeschränkungen zu erklären. Außwerdem wird häufig mit Bildern von schlagenden oder auf andere Art physische Gewalt anwendenden Personen gearbeitet. Diese Darstellungen verkürzen die Problematik und werden der Komplexität des Auftretens und der Ursachen häuslicher Gewalt nicht gerecht."

Seine "Arbeit möchte daher zunächst einen Beitrag zur Aufklärung leisten und beschäftigt sich im erten Schritt ganz allgemein mit dem Phänomen der häuslichen Gewalt, indem das tatsächliche Auftreten und die Ursachen beleuchtet werden. Aufbauend auf diesen Grundlagen wird untersucht, inwiefern die Corona-Krise häusliche Gewalt beeinflusst. Die Ergebnisse werden schließlich mit aktuellen (inter-)nationalen Fallzahlen abgeglichen und etwaige Unterschiede zu erklären versucht."

Weitere Informationen zur aktuellen Ausgabe der NK und zu Bestellmöglichkeiten finden Sie auf der Website des Nomos-Verlages.

 

*: In unserer Umfrage zur "Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die TOA-Vermittlungspraxis" für Heft  2/20 des TOA-Magazins  (VÖ: voraussichtlich im Okt. 2020) berichtete z. B. eine Fachstelle, dass sie während des 'Lockdowns' ihr Informationsangebot speziell für die Zielgruppe der Betroffenen von häuslicher Gewalt ausgeweitet hatte (S. 38).

 

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz 

Mitglied im:

European Forum for Restorative Justice Bundesverband Meditation

 

 

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